Zum Inhalt springen

ADB:Otto I. (Markgraf von Brandenburg)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Otto I., Markgraf von Brandenburg“ von Otto von Heinemann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 658–659, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Otto_I._(Markgraf_von_Brandenburg)&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 05:52 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Otto von Granson
Band 24 (1887), S. 658–659 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Otto I. (Brandenburg) in der Wikipedia
Otto I. in Wikidata
GND-Nummer 138457700
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|658|659|Otto I., Markgraf von Brandenburg|Otto von Heinemann|ADB:Otto I. (Markgraf von Brandenburg)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138457700}}    

Otto I., Markgraf von Brandenburg, war der älteste Sohn Albrechts des Bären. Sein Geburtsjahr steht nicht fest, doch wird man kaum fehl greifen, wenn man es in die Zeit zwischen 1127 und 1130 setzt. Pribizlaw, der letzte zum Christenthume übergetretene Wendenfürst von Brandenburg, soll ihn nach dem Berichte einer untergegangenen, nur noch in Fragmenten erhaltenen [659] brandenburger Chronik aus der Taufe gehoben und die Zauche ihm zum Pathengeschenk gemacht haben. Urkundlich erscheint er zuerst im J. 1142, als Markgraf im J. 1144. Danach darf man annehmen, daß er schon zu Lebzeiten des Vaters an der Regierung der Mark theilgenommen hat. Beim Tode seines Vaters (1170) erhielt er aus der väterlichen Erbschaft die Mark in ihrem damaligen Bestande: er selbst hat sie durch die Eroberung und Einverleibung der Länder Glin und Löwenberg erweitert. In den Kämpfen, welche der Absetzung Heinrichs des Löwen folgten, hat er mit seinen sämmtlichen Brüdern auf Seiten des Kaisers gegen den geächteten Herzog gestanden. Auch von kriegerischen Unternehmungen seinerseits gegen die Pommern ist uns die Kunde überliefert worden. Um die Ausbreitung deutscher Cultur in der Spree- und Havellandschaft und um die Verbesserung des wirthschaftlichen Lebens daselbst hat er sich durch der Cistercienserabtei Lehnin inmitten der südlich von Brandenburg gelegenen, von Seen und Wald erfüllten Wildniß der Zauche ein hervorragendes Verdienst erworben. Zweimal verheirathet, zuerst mit Judith, der Gemma Polonorum, wie sie ihr jetzt verschwundener Grabstein im Dome zu Brandenburg nannte, einer Tochter des Herzogs Boleslaw III. von Polen, dann mit Ada oder Adelheid, der Tochter des Grafen Florenz III. von Holland, ward er der Stammvater der Brandenburger Markgrafen ascanischen Geschlechts. Sein Tod erfolgte am 8. Juli 1184.